Voraussetzungen, Offenlegungen
Environment:
Klimawandel, Verschmutzung, Wasserverbrauch, Biodiversität und Ökosysteme, Ressourcenverbrauch und Kreislaufwirtschaft
Social:
eigene Belegschaft, Belegschaft in der Wertschöpfungskette, Betroffene Bevölkerungsgruppen, Konsumenten und End-Kunden
Governance:
unternehmerisches Handeln
Das zentrale Instrument, um aus den 1.100 Datenpunkten der ESRS die für die Unternehmung relevanten herauszufiltern, ist die Wesentlichkeitsanalyse. Dafür werden die Datenpunkte unter dem System der doppelten Wesentlichkeit betrachtet. Die doppelte Wesentlichkeit beschreibt die Betrachtung der Nachhaltigkeitsaspekte der ESRS aus zwei Blickrichtungen: der outside-in Betrachtung, die die Risiken für die Unternehmung aufgrund von Einflüssen der Umwelt und Gesellschaft auf sie beschreibt, und der inside-out Betrachtung, die den Einfluss des Unternehmens auf die Umwelt und die Gesellschaft darstellt. Der Ablauf der Wesentlichkeitsanalyse sollte der folgenden Struktur folgen:
Stakeholder identifizieren und einbinden
Dabei sollen die Stakeholder identifiziert werden, die durch die Unternehmung beeinflusst werden, aber auch diejenigen, die Einfluss auf die Unternehmung haben. Stakeholder sollen dazu befragt werden, in welchen Bereichen das Unternehmen den größten Einfluss hat und wo die größten Auswirkungen, Chancen und Risiken liegen.
Potenziell relevante Nachhaltigkeitsthemen identifizieren
In diesem Abschnitt sollen die sektorspezifischen Nachhaltigkeitsthemen sowie unternehmensspezifische Themen identifiziert werden. Dafür können Ergebnisse aus Branchenberichten oder dem Risikomanagement herangezogen werden. Die Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette und geografischer Wirkungsgebiete ist zudem oft von relevanz.
Auswirkungen, Chancen und Risiken definieren
Die vorher definierten Nachhaltigkeitsaspekte werden in diesem Schritt auf Auswirkungen, Chance und Risiken analysiert. Sind die gefundenen Aspekte wirklich wesentlich?
Impacts bewerten
Die gefundenen Aspekte sollen nun quantifiziert werden. Es soll nicht mehr nur untersucht werden, ob die Aspekte wesentlich sind, sondern auch, wie hoch entstehende Kosten oder resultierenden Schäden sind. Dafür können Interviews, Befragungen, Workshops und Umfragen wichtige Instrumente sein. Eine besondere Schwierigkeit dabei stellt die Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit verschiedenen Einheiten dar.
Finanzielle Chancen und Risiken definieren
Dieser Abschnitt steht unter den Leitfragen:
Ein Verständnis über die Lieferkette, die Regulatorik, aktuelle Entwicklungen und die Nachfrage der Kund:innen der Zukunft sind dabei relevant. Risiken von Reputationsschäden durch falsches Handeln oder Nichthandeln müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
Wesentlichkeitsübersicht erstellen
In diesem Schritt sollen die Aspekte nach der Wesentlichkeit sortiert werden. Die Schwierigkeit besteht darin,
eine Schwelle festzuelgen, ab der Aspekte nicht mehr als wesentlich angesehen werden, um in die Umsetzung überzugehen. Das Ziel sollte es dabei sein, alle relevanten Aspekte zu behalten, ohne den Fokus auf die wichtigsten zu verlieren.
Strategische Implementierung
Die CSRD verlangt die Offenlegung der Maßnahmen und Aktionspläne, die getroffen werden, um die Ziele, die durch Kennzahlen und Richtlinien definiert wurden, zu erreichen.